Christus ist der Herr des Karma
seit dem Ende des 20. Jahrhundert

Von Jesus zu Christus (1911)

GA 131 – Seite 77-79

Ebenso wie auf dem physischen Plan im Beginne unserer Zeit- rechnung in Palästina ein Ereignis sich abgespielt hat, in welchem der Christus die wesentlichste Rolle spielte, ein Ereignis, das Bedeutung hat für die ganze Menschheit, so wird sich im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts, gegen das Ende des zwanzigsten Jahrhunderts zu, wiederum ein bedeutsames Ereignis abspielen; allerdings nicht in der physischen Welt, sondern in den höheren Welten, und zwar in der- jenigen Welt, die wir zunächst als die Welt des Ätherischen bezeich- nen. Und dieses Ereignis wird ebenso grundlegende Bedeutung für die Entwickelung der Menschheit haben, wie das Ereignis von Palästina im Beginne unserer Zeitrechnung. Gerade wie wir sagen müssen: für den Christus selber hatte das Ereignis von Golgatha die Bedeutung, daß eben mit diesem Ereignisse ein Gott gestorben ist, ein Gott den Tod überwunden hat — in welcher Weise das zu ver- stehen ist, darüber werden wir noch sprechen, das war vorher nicht geschehen, und nachher ist es eine vollzogene Tatsache —, so wird sich ein Ereignis abspielen von tiefgehender Bedeutung, das nur nicht auf dem physischen Plane sich vollzieht, sondern in der ätherischen „Welt. Und dadurch, daß dieses Ereignis sich vollzieht, daß mit dem Christus selber sich ein Ereignis vollzieht, dadurch wird die Möglich- keit geschaffen, daß eben die Menschen den Christus sehen lernen, schauen werden. Welches ist dieses Ereignis? Dieses Ereignis ist kein anderes, als daß ein gewisses Amt im Weltenall für die menschheitliche Entwickelung in dem zwanzigsten Jahrhundert übergeht — in einer erhöhteren Weise übergeht, als das bis jetzt der Fall war — an den Christus. Und zwar lehrt uns die okkulte, die hellseherische Forschung, daß in unserm Zeitalter das Wichtige eintritt, daß der Christus der Herr des Karma für die Menschheitsentwickelung wird. Und dies ist der Beginn für dasjenige, was wir auch in den Evangelien mit den Worten angedeutet finden: Er werde wiederkommen, zu scheiden oder die Krisis herbeizuführen für die Lebendigen und die Toten. — Nur ist im Sinne der okkulten Forschung dieses Ereignis nicht so zu verstehen, als ob es ein ein- maliges Ereignis wäre, das auf dem physischen Plan sich abspielt, sondern es hängt mit der ganzen zukünftigen Entwickelung der Menschheit zusammen. Und während das Christentum und die christliche Entwickelung bisher eine Art von Vorbereitung bedeutet, tritt jetzt das Bedeutsame ein, daß der Christus der Herr des Karma wird, daß ihm es obliegen wird, in der Zukunft zu bestimmen, welches unser karmisches Konto ist, wie unser Soll und Haben im Leben sich zueinander verhalten. Dies, was jetzt gesagt wird, ist eine gemeinsame Erkenntnis des abendländischen Okkultismus seit vielen Jahrhunderten und wird von keinem Okkultisten, der diese Dinge weiß, geleugnet. Aber es ist insbesondere in den letzten Zeiten mit allen sorgfältigen Mitteln der okkulten Forschung wiederum erneut festgestellt. Und wir wol- len uns einmal eine genauere Vorstellung von dem bilden, was jetzt gesagt worden ist. Fragen Sie alle diejenigen, welche über diese Dinge etwas Wahr- haftiges wissen, so werden Sie überall eine Tatsache bestätigt finden, welche allerdings, um ausgesprochen zu werden, sozusagen unsern jetzigen Zeitpunkt anthroposophischer Entwickelung erst fordert; weil alles, was unser Gemüt geeignet machen kann, um eine solche Tatsache hinzunehmen, erst zusammengetragen werden mußte. Den- noch können Sie selbst in der okkulten Literatur darüber Ausdrücke finden, wenn Sie sie suchen wollen. Aber ich nehme auf die Literatur keine Rücksicht, sondern will nur die entsprechenden Tatsachen heranziehen.