Es ist eine Eigentümlichkeit der westlichen Einweihungswissenschaft, daß derjenige, der dort eingeweiht ist, nur etwas hat von seiner Einweihung, wenn er wenigstens einen Schüler hat, der seine Vorstellungen wiederholt. Es kommt eine gewisse Abhängigkeit heraus unter diesem Prinzip. Nun gibt es gegenüber dieser Abhängigkeit von der Anhängerschaft nur ein einziges: Die Gemeinschaft zu haben mit dem Christus, der ja seit dem Mysterium von Golgatha auf der Erde wirklich zu finden ist. Wer in dieser Gemeinschaft nicht mit einem nichtsinnlichen Menschenwesen, sondern mit dem unter die Menschen gegangenen ersten Bruder die Gemeinschaft hält, mit dem lebendigen, unter uns wandelnden Christus diejenige Gemeinschaft hält, die man in der vorchristlichen Einweihung mit einem anderen Menschen haben mußte, der braucht nicht davor zurückzuschrecken, seine eigene Weisheit an die Mitwelt mitzuteilen. Aber es gibt in der Gegenwart keinen anderen Weg, ursprüngliche Initiationsweisheit unmittelbar mitzuteilen, als wenn man die Gemeinschaft mit dem Christus hält. Einen anderen Weg gibt es nicht.

GA 197, Seite 37f